D’ALEMBERT

Das d’Alembert-Roulette-System

Jean-Baptiste le Rond d’Alembert gehört zu den bedeutendsten Wissenschaftlern und Gelehrten der französischen Geschichte. Er gilt nicht nur als Philosoph der Aufklärung, sondern auch als einer der größten Physiker und Mathematiker seiner Zeit. Heutzutage fällt der Name in Zusammenhang mit seinen großen Leistungen meist nur noch in Seminaren an der Universität. Hiervon ausgenommen – dem Glücksspiel sei Dank – sind seine Verdienste um eine Variante des Martingalespiels , der Progression d’Alembert, die auch 300 Jahre nach d’Alemberts Geburt den meisten Roulette-Spielern bekannt ist.

Wie wird das d Alembert-System gespielt?

Auch diese Strategie benötigt Glücksspiele mit einfachen Chancen, also Wetten auf Ereignisse mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von ungefähr 50 %. Wir wetten also beispielsweise auf Rot und beginnen mit einer Einheit. Solange wir gewinnen, bleiben wir bei dieser einen Einheit. Sobald wir die erste Wette verlieren, erhöhen wir unseren Einsatz um eine Einheit. Von nun an erhöhen wir bei jeder verlorenen Wette um eine Einheit, und senken den Einsatz um eine Einheit, wann immer wir eine Wette gewinnen.

Die Progression d’Alembert basiert auf dem – von vielen Spielern missverstandenen – Gesetz des Ausgleichs. Je mehr Wetten du auf ein Ereignis mit einer 50%-Eintrittswahrscheinlichkeit abschließt, desto mehr nähert sich die Zahl deiner gewonnenen Wetten der Zahl der verlorenen Wetten an. Diese Null-Linie ist das Ziel. Sobald du beim d’Alembert-System genauso oft gewonnen wie verloren hast und wieder bei einem Einsatz von einer Einheit landen würdest, beginnt eine neue Serie. Du hättest für zwei gespielte Wetten (oder auch als Coups bezeichnet) jeweils eine Einheit gewonnen.

Beispiel-Serien für das d’Alembert-System

1. Coup: 1 Einheit gesetzt und verloren, Saldo = -1

2. Coup: 2 Einheiten gesetzt und gewonnen, Saldo = +1

Einmal gewonnen, einmal verloren, die Serie ist vollständig, und es steht ein Gewinn von einer Einheit zu Buche. Da ein Ereignis eine Eintrittswahrscheinlichkeit von nahezu 50 % besitzt, erwarten wir dieses Ergebnis. Jedoch ist dies ein Paradoxon, denn es ist mathematisch schlicht und einfach sinnlos, auf den sogenannten absoluten Ausgleich zu warten, weil der – jetzt wird’s etwas komplizierter – zu erwartende Wert bis zum ersten Ausgleich nämlich unendlich groß ist. Zusätzlich kommen aber auch noch andere Faktoren hinzu wie etwa Tischlimits sowie die Null beim Europäischen Roulettespiel.

1. Coup: 1 Einheit gesetzt und verloren, Saldo = -1

2. Coup: 2 Einheiten gesetzt und verloren, Saldo = -3

3. Coup: 3 Einheiten gesetzt und gewonnen, Saldo = 0

4. Coup: 2 Einheiten gesetzt und gewonnen, Saldo = +2

Und natürlich funktioniert das d’Alembert-System – nicht

Zwar birgt dieses Roulette-System deutlich weniger Risiko als andere progressive (also auf den Spielverlauf reagierende) Systeme, aber natürlich hängt auch hier alles vom Zufall ab.

Mit dem d’Alembert-System kannst du Spaß haben, mit etwas Glück ein wenig gewinnen – oder aber kräftig verlieren. Übrigens wird Jean-Baptiste le Rond d’Alembert auch das Annulation d’Alembert, besser bekannt unter Namen wie Américaine, Annulation Américaine, Montante Américaine oder Labouchère, zugeschrieben.

Wer von dem Themenbereich Roulette-Strategien nicht genug bekommen kann, dem empfehlen wir „Wahrscheinlichkeitstheorie“ von Achim Kleinke. Dieses Standardwerk findet sich auch an den meisten Lehrplänen der Universitäten zur Wahrscheinlichkeitstheorie. Eine unterhaltsame kurze Abhandlung findet sich auch in Christian Hesses „Das kleine Einmaleins des klaren Denkens“. Um in einem anderen Klassiker – Monte Carlo Anecdotes and Systems of Play“ von Victor Bethell – zu schmökern, musst du übrigens weder Bibliothek oder Buchhandel aufsuchen. Du kannst dieses spannende Werk als Scan hier direkt am Rechner lesen. Viele Grundlagen des Roulettespiels werden von Bethell perfekt – wenngleich in englischer Sprache – erörtert. Nur mit der Aktualität hapert es ein wenig, da es bereits 1910 veröffentlicht wurde. Doch dafür hat es jede Menge Flair – genau wie Roulette selber.

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Autor: "Forscher" - Status: Experte
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Glücksspiel interessierte mich schon immer. Sei es früher beim Familienurlaub ein paar Runden Pfennig-Skat oder später mit Freunden in der Kneipe 17 + 4. Zocken liegt mir im Blut. Seit 2009 bin ich selber Teil der Glücksspielbranche. So habe ich unter anderem für BetClic, expekt, BetVictor, Cherry Casino, Quasar Gaming und Tipico in den Bereichen Kundendienst, Marketing, Content und Operations jede Menge Erfahrungen gesammelt. Mittlerweile, wenn ich mich nicht gerade auf casinoFM mit allen Arten des Glücksspiels befasse, arbeite ich als Selbstständiger für verschiedene Online-Casinos.

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